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Mario Kiesenhofer
Treasure
25.10.2023 - 14.01.2024
Mario Kiesenhofer (geb. 1984 in Freistadt, lebt und arbeitet in Wien) zeigt im Herbst/Winter 2023/24 seine erste institutionelle Solo-Ausstellung im tresor des Bank Austria Kunstforum Wien. Im Zentrum von Mario Kiesenhofers künstlerischer Arbeit steht seit einigen Jahren die Beschäftigung mit queeren Räumen und deren Sichtbarkeit. Medial bringt Mario Kiesenhofer dafür Fotografie und Video zum Einsatz. Soziale Orte, Landschaften, Architekturen und virtuelle Umgebungen, die von der Gay- und Queer-Community kreiert und von ihr beansprucht werden, tastet der Künstler mit seiner Kamera ab und schafft eine Topographie des Begehrens.
Für die Ausstellung im tresor arbeitet Mario Kiesenhofer an einer neuen fotografischen Porträtserie, für die der Künstler die queere Rave-Szene in Ost-Europa in den Fokus nimmt. DJs, avantgardistische Drag-Performer, Club-Besucher*innen, Aktivist*innen und die Rave-Veranstalter*innen sind Teil einer aktiven Widerstandsbewegung, die sich feiernd gegen die LGBTQ+-feindliche Politik Polens richtet. Getaucht in rotes, blaues, pinkes und grünes Licht spiegeln Mario Kiesenhofers Aufnahmen eine Partykultur wider, in der die Techno-Szene der 1990er-Jahre ein Revival erlebt und gleichzeitig einen hochgradig widerständigen und politischen Anspruch erhebt. Der Club wird zu einem inklusiven Ort des Protests abseits des konservativen Mainstreams, die Tanzfläche zu einer Bühne für Queerness in einem repressiven politischen System. Neben diesen fotografischen Arbeiten stellt Kiesenhofer die neue Videoinstallation Reflections (2022/23) in den Mittelpunkt der Ausstellung. Mit dieser immersiven Arbeit knüpft der Künstler an seine Videoinstallation Fragments (2020/21) an und berührt dabei Themen wie Traumatisierung, Healing, Empowerment und Körperwahrnehmung, die im Spiegel queerer Identitäten auf abstrakte und doch hyperreale Weise beleuchtet werden. Begleitet von einer Text-Arbeit führt Mario Kiesenhofer für das tresor-Projekt auch seine bereits 2015 begonnene Indoor-Serie weiter, für die er architektonische Details von Orten schwuler Begegnungen wie etwa Darkrooms oder Gay-Saunen fotografiert. Reflektierende Materialien sind immanente Elemente im Œuvre des Künstlers. Durch den Einsatz von spiegelnden Flächen und Glasscheiben schafft er einen Raum, der sowohl greifbar als auch ungreifbar, physisch und metaphysisch ist.
Mario Kiesenhofers vorsichtige bildliche Annäherung fängt eine Underground-Szene ein: Kühle, sachliche Blickwinkel und Detailaufnahmen treffen dabei auf kollektive Energie, Ekstase und queere Protestbewegung – aus diesem Spannungsfeld generiert er für den tresor ein Projekt, das den Ausstellungsraum in eine queere Schatzkammer verwandelt.
Mario Kiesenhofer ist 2023 Träger eines Staatsstipendiums für Fotografie des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport.
Eröffnung am Dienstag, 24. Oktober 2023 um 19.30 Uhr
kuratiert von
Lisa Ortner-Kreil
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